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Krafttier - Geier Artikel

Krafttier - Geier

"Vergänglichkeit"

Mächtig ist dieser Vogel, wenn er am blauen Himmel seine Kreise zieht, Ausschau haltend nach sterbendem, gefallenem Wild. Er ist der Bote des Todes und der Vergänglichkeit. In Europa sind vier Geierarten anzutreffen. Geier sind hauptsächlich in den warmen Bergregionen, neuerdings aber auch in den Alpen, beheimatet. Während man den Schmutz- und den Mönchsgeier nur in südlichen Ländern wie Spanien, Griechenland oder der Türkei sieht, kann der Gänsegeier im Sommer und der Bartgeier das ganze Jahr auch in den Alpen gesehen werden.

 

Während der Schmutzgeier mit einer Flügelspannweite bis 1.80 Meter schon fast im Bereich eines kleineren Adlers liegt, weisen die anderen drei Geierarten Spannweiten von fast drei Metern auf. Geier brauchen eine gute Thermik und einen ausreichend hoch gelegenen Startansitz zum Abfliegen. Ist der Vogel aber einmal in der Luft, lässt er sich von den aufsteigenden Winden weit hinauftragen und ist in der Lage, stundenlang ohne einen Flügelschlag in der Luft zu gleiten. Geier ernähren sich hauptsächlich von Aas.

Frisch gefallenes Wild oder auch Haustiere werden von den großen Geiern geöffnet, so dass sie an das Fleisch unter der Haut kommen. Der Bartgeier verschmäht selbst die Knochen nicht. Er trägt diese hoch in die Luft hinauf und lässt sie dann auf eine Steinplatte fallen. Die Knochensplitter und das Knochenmark werden gefressen. Die Geier haben, wie alle Greifvögel, sehr gute Augen. Findet einer dieser riesigen Vögel Aas oder ein sterbendes Tier, treffen schon bald alle im Umkreis lebenden Artgenossen zum Festmahl ein.

 

Krafttier Botschaft Geier

Wenn der Geier auf sich aufmerksam macht, erschöpft sich gerade ein lebenswichtiges Thema in Ihnen. Ein Muster, ein Verhalten, ein Glaube oder Tun stirbt, löst seine Form auf und kehrt ins Licht ein. Nie wird es wiederkommen, doch seine Essenz nährt Ihr Leben. Alles, was unser Leben ausmacht, ist vergänglich - auch das Leben selbst. Mit der Geburt beginnt das Sterben. In jedem Werden ist das endgültige Ziel das Vergehen. Der Geier ist jedoch nicht gekommen, um Sie darauf hinzuweisen, sondern wohl eher, weil etwas bereits tot ist und von Ihnen jedoch noch künstlich am Leben gehalten wird.

Worüber haben Sie nachgedacht, als Sie den mächtigen Boten des Todes erspäht haben? Etwas in diesem Thema ist vorbei. Kann es sein, dass Sie einem Bild von sich selber huldigen, dass nicht mehr der Wahrheit entspricht? Kann es sein, dass Sie sich eine wunderbare Beziehung vormachen, obwohl da keine lebendigen Gefühle mehr sind? Oder verlassen Sie sich auf Sicherheiten, die nur noch zum Schein sicher wirken, in Wahrheit aber keine Kraft mehr haben, auch sicher zu sein? Es ist auch möglich, dass der Geier - vor allem, wenn Sie ihn weit oben im Gleitflug entdeckt haben -

Sie daran erinnert, dass es nun Zeit ist, die alten Visionen zu begraben. Was Sie sich bis jetzt nicht erfüllt haben wird, nicht mehr erfüllbar sein. Vergessen Sie es und suchen Sie nach neuen, zum Jetzt passenden Visionen. Prüfen Sie genau in sich und in Ihrem Leben, was nicht mehr lebt, was vielleicht auch keine Chance mehr hat, und trennen Sie sich davon.

 

Dieser Artikel ist ein Auszug aus dem Buch "Tierisch gut - Tiere ein Spiegel der Seele" von Regula Meyer









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