Lebensräume & Naturkraft
Krafttier - Heuschrecke
"Gedankensprünge"
Wenn Sie im Sommer über eine trockene Wiese gehen, können Sie beobachten, wie bei jedem Schritt Heuschrecken davonhüpfen. Es gibt verschiedene Arten von Heuschrecken, größere und kleinere. Zu den Heuschrecken zählen auch die Wanderheuschrecken, aber auch die nah verwandten Grillen. Die Heuschreckenlarve unterscheidet sich von der erwachsenen Heuschrecke durch fehlende Flügel.
Erst nach der dritten von insgesamt fünf Häutungen werden die Flügel sichtbar. Nach der fünften Häutung schließen sich die Tiere zu kleineren Gruppen zusammen und fressen sich Vorrat an, um ihre Vermehrung zu gewährleisten. Nach der Paarung und Eiablage verenden die erwachsenen Tiere. Die Hinterbeine der Heuschrecken sind besonders lang und mit kräftiger Muskulatur versehen. Mit diesen Sprungbeinen schnellen die Heuschrecken bis 3 m (großes Heupferd) weit. Die Männchen können durch Reiben der Hinterbeine Töne hervorbringen. Mit diesen Tönen locken sie die stummen Weibchen an Unter den Heuschrecken gibt es überwiegend pflanzenfressende Arten.
Die große, hellgrüne Laubheuschrecke jedoch ist ein Fleischfresser. Bei den Feldheuschrecken kennt man zwei verschiedene Phasen, nämlich die sesshafte Phase, wo das einzelne Individuum auf sich selbst gestellt ist - ohne soziale Struktur - und die Wanderphase. Während der Wanderphase ändern sich die Insekten sowohl bezüglich Körperproportionen und Färbungen als auch im Verhalten sehr stark. So wurden sie bis zum Jahr 1921 für zwei verschiedene Arten gehalten.
Vor allem bei der Wanderheuschrecke kommt es bei der sozialen Phase immer wieder zu großen Naturkatastrophen. So können sich Schwärme zusammenfügen, die über 100 Milliarden Individuen umfassen. Ein solcher Schwarm hat, laut dem Entomologen Jan Lhoste, Nebraska überflogen. Er war 800 m hoch, 160 km breit und nahezu 500 km lang und umfasste 124 Milliarden Einzeltiere. Ein unsäglicher Schaden an der Pflanzenwelt entstand. Diese verheerende Erscheinung ist im 2. Buch Mose als achte Plage bekannt, bei der eine Heuschreckeninvasion die Ägypter heimsuchte. 1867 verhungerten nach einer Heuschreckenplage in Algerien über 500.000 Menschen. Dieses Phänomen ist völlig unberechenbar. Es entsteht in unregelmäßigen Zeitabständen und tritt lawinenartig auf, was diese Massenvermehrung ins Rollen bringt, ist nicht bekannt. In Europa sind solche Plagen selten.
Krafttier Botschaft Heuschrecke
So leicht, wie sich die Heuschrecke auf den biegsamen Grashalmen wiegt, so leicht wiegen sich die Gedanken eines Menschen auf seinen Gefühlen. Die Pflanzenwelt entspricht unseren entwickelten Empfindungen. Empfindungen sind die Basis, sozusagen die Nahrung für Gedanken. Gedankensprünge verbinden die Gefühle, tragen zur Befruchtung der Sinne bei.
So eine Sommerwiese ist ein Ort voller Harmonie und Schönheit. Die Heuschrecke erinnert uns an die Leichtigkeit des Denkens, an Gedankensprünge, die Fantasie ziehen lassen, die neuen Impulse aufzugreifen und daran, uns spielerisch auf unseren Empfindungen schwingen zu lassen. In der Phase des einzelnen Gedankens sind Gedankensprünge inspirierend und kreativ. Später schließen sie sich zu Ideen zusammen, die durch die Handlung abgeschlossen werden, ein gesunder, natürlicher Kreislauf- Gedankengänge, Ideen, die immer größere Dimensionen bekommen, die wie eine große Feuerwalze über die Gefühlswelt hinwegrollen, sind für den einzelnen Menschen an sich, aber auch für die Gesellschaft eine unvorstellbare Katastrophe.
Dieser Artikel ist ein Auszug aus dem Buch "Tierisch gut - Tiere ein Spiegel der Seele" von Regula Meyer
Veranstaltungen in Österreich
Methoden/Artikel die Sie interessieren könnten