Lebensräume & Naturkraft
Krafttier - Kröte
"Weiblichkeit", "Heilerin"
Kröten leben in feuchten Gebieten. Sie sind nachtaktiv, jagen nach Schnecken und Spinnen. Tagsüber verbergen sie sich in Erdhöhlen unter Steinen und Holz. Ihr Rücken ist von Warzen bedeckt, welche in der Not ein giftig schleimiges Sekret ausscheiden können. Zur Laichzeit suchen sie Tümpel und Teiche auf, wo sie bis zu 5 m lange gallertartige Laichschnüre um Wasserpflanzen binden.
Das Männchen der Geburtshelferkröte trägt die Laichschnüre um seine Hinterbeine mit sich, bis die Larven schlüpfen, dann trägt er sie ebenfalls ins Wasser. Die Körper der Kröten sind schwerer und schwerfälliger als die der Frösche und die Hinterbeine weniger ausgebildet. Dadurch bewegen sich diese Lurche sehr langsam. Kröten galten seit jeher als Sinnbild der Weiblichkeit und der Gebärmutter.
Hebammen und Heilerinnen hatten eine nahe Beziehung zu diesen Tieren, da sie ihnen bei der Suche nach heilenden Kräutern oft begegneten. Die kräuterkundigen Frauen hielten sich häufig in der Nähe von Gewässern und abgelegenen Sümpfen auf und kannten diese sonst sehr gemiedenen Gebiete außerordentlich gut. Die Wege, die diese Hexen durch die Sümpfe nutzten, wurden Krötenpfade genannt, und oft konnten sich die Frauen dem Zugriff ihrer Verfolger auf diesen Pfaden entziehen.
Krafttier Botschaft Kröte
Ist Ihnen bei der Begegnung mit der Kröte vielleicht ein leiser Schauer über den Rücken gekrochen? Die Kröte wollte Sie an Ihre verborgenen, vielleicht ein bisschen verwunschenen Seiten Ihrer Weiblichkeit erinnern. Ob Mann oder Frau, jeder Mensch hat weibliche und männliche Seiten. Die feuchten, hoch intimen weiblichen Bereiche machen uns Menschen oft Angst vor uns selbst. Schwerfällig, dunkel, sumpfig, schleimig, all das sind Attribute für den weiblichen Nährboden. Grundlagen, wo Neues das richtige Klima findet, um wachsen zu können.
Die Kröte begegnet Ihnen dann, wenn Sie bewusst oder unbewusst versuchen, diese geheimen Bereiche, die so wichtig sind für Ihr Wachstum, zu verleugnen oder loszuwerden. Das tiefe, weibliche Klima ist auch der innere Ort, wo Heilkräfte wirksam werden können. Es gibt viele Heilpraktiken, und sie alle haben unbestritten ihre Gültigkeit. Doch wie alles, in der polaren Welt der Erde, ist die aktive Seite auf die passive Seite angewiesen, um Früchte zu tragen. Der Heiler, die Heilerin, der Arzt sind mit ihrer Kunst ein Ausdruck des männlichen Prinzips. Der Kranke muss für die Impulse des Heilers fruchtbar sein. Nur wenn Sie die tiefen, feuchten, schleimigen Sümpfe Ihrer Seele für den Heiler öffnen können, kann der Heilimpuls Sie erreichen. Am gleichen Ort, wo die Krankheit Sie befruchtet hat, muss auch die Heilung den Zugang zu Ihnen finden.
Egal, ob Sie krank sind oder gesund, verschließen Sie die tiefen Bereiche der Weiblichkeit nie vor sich selber. Wenn Sie erkennen, dass das scheinbar hässliche Tier Sie mit goldenen, strahlenden Augen anschaut, werden Sie vielleicht eine Ahnung von der Schönheit dieser weiblichen Ebene bekommen. Welche der Krötenarten Sie auf sich aufmerksam gemacht hat, spielt keine allzu große Rolle, wichtig ist bei ihnen allen, hinter der scheinbaren Hässlichkeit das Wunder der Fruchtbarkeit zu erahnen.
Dieser Artikel ist ein Auszug aus dem Buch "Tierisch gut - Tiere ein Spiegel der Seele" von Regula Meyer
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