Lebensräume & Naturkraft
Krafttier - Maikäfer
"Verstrickung"
Für viele ist der Maikäfer der Inbegriff des Käfers überhaupt. Bei Max und Moritz krabbeln sie in Onkel Fritzen‘s Bett herum. In der Schulstube wird er abgezeichnet und erforscht, und für den Gärtner ist seine Larve, der Engerling, ein gefürchteter Schädling. Mit seinem vielschichtigen Chitinpanzer ist der Körper des Käfers gut geschützt. Unter den rotbraunen Deckflügeln befinden sich zusammengefaltete, durchsichtige Flugflügel.
Vor dem Abflug füllt der Käfer sein Atmungssystem durch Pumpbewegungen seines Hinterleibes mit Luft. Der Maikäfer ist ein schwerfälliger Flieger. Mit deutlich wahrnehmbarem Brummen schwirrt er vor dem Einnachten zu neuen Futterplätzen. Mit seinen Mundwerkzeugen schneidet er Stückchen von jungen Blättern oder noch weichen Nadeln ab. Die Hauptschwärmzeit der Maikäfer und auch die Begattung findet meist Ende Mai, anfangs Juni statt. Die Weibchen legen etwa 60 bis 80 hanfkorngroße Eier etwa 10 bis 20 cm tief in die Erde. Nach zirka sechs Wochen schlüpfen kleine Larven heraus, die sich bis zum Winter von verrotteten Pflanzenteilen ernähren.
Die Larven halten Winterruhe, und während des Sommers ernähren sie sich von Pflanzenwurzeln. Dabei richten sie erheblichen Schaden an. Während 2 ½ bis 3 ½ Jahren entwickeln sie sich zu 5 bis 6 cm großen, augenlosen Engerlingen. Im Herbst des dritten Lebensjahres verpuppen sich die Engerlinge und werden im kommenden Mai als fertige Käfer aus der Erde schlüpfen. Die Entwicklung der Maikäfer ist von der Temperatur abhängig. In kälteren Gebieten dauert es vier Jahre, in wärmeren drei Jahre, bis es zu einem sogenannten Flug Jahr kommt.
Krafttier Botschaft Maikäfer
Dem Maikäfer können Sie nur im Frühsommer begegnen. In den Flugjahren während der Abendstunden sogar zuhauf. Obwohl er als Kulturschädling gilt, ist seine Bedeutung für uns wichtig. Man könnte fast sagen, der Maikäfer ist ein Bote der Hoffnung. Kennen Sie das Sprichwort: „Gut Ding will Weile haben“ oder „Was lange währt, wird gut?“ So ähnlich ist auch die Bedeutung des Maikäfers. In einem langen Zyklus entwickeln sich die Maikäfer im Verborgenen, im Dunkeln der Mutter Erde. Wie ein Embryo liegt der Engerling im Boden, und das Licht, das er zum Wachsen braucht, bezieht er über die zarten Wurzeln der Pflanzen. Mit Ihren Wünschen in Ihrem Leben haben Sie so manche Larve der Erde übergeben. Nun entwickeln sich die Wünsche wie die Larven gemäß den Gesetzmäßigkeiten der Materie im Verborgenen der Zeit, im Verborgenen der Geschichte, zu erwachsenen Lebensthemen. Während ihres Wachstums werden sie immer wieder von den zarten Wurzeln keimender Gefühle knabbern. Für uns Menschen bedeutet das, dass hoffnungsvolle Pläne, Visionen, Gefühle aus unerkannten Gründen plötzlich verwelken. Oft macht sich dann Verzweiflung breit. Wir können kaum verstehen, wie etwas, das doch so stimmig war, plötzlich verschwinden konnte.
Dem Maikäfer begegnen bedeutet, dass sich auf Ihrem Lebensweg neue Themen zeigen. Sie sind Ihren eigenen gezeugten Larven entwachsen. Natürlich finden Sie die Themen wahrscheinlich auch in der Geschichte ihrer Familienwurzel. Alles, was dort ein Thema ist, muss auch in Ihnen selbst eines sein. Ihre Seele wählt sich die idealen Ahnen für ein Leben aus. Sie sind also nicht das Opfer Ihrer Vorfahren. Der Engerling zeigt, dass verborgene Verstrickungen immer wieder machtvoll in Erscheinung treten. Jeder Gartenbesitzer kennt das Bild, wenn plötzlich die mit viel Liebe gesteckten, angegossenen und gepflegten, frischen Setzlinge verwelken und kraftlos werden. Alles gießen nützt nichts, erst wenn Sie an der Wurzel graben, entdecken Sie die Übeltäter. Einer oder auch mehrere Engerlinge haben die Wurzel an- oder gar abgefressen. Passiert Ihnen das oft, ist auch bei Ihnen im Verborgenen eine Verstrickung wirksam. Irgendetwas in der Herkunft Ihres Seins nagt an der Entwicklung im Jetzt. Engerlinge zeigen Ihnen, dass Sie auf keinen Fall ein unbeschriebenes Blatt sind und dass Sie das, was Sie gesät haben, nun auch ernten müssen. Sie brauchen nicht darauf zu warten, bis aus dem Engerling ein Maikäfer wird. Lernen Sie darauf zu achten, wo Ihre Gefühle, Ihre Hoffnungen und Visionen immer wieder kränkeln. Egal, wie man sich auch anstrengt, ab einem gewissen Punkt bleibt die Erfüllung aus.
Nur disziplinierte Selbstbeobachtung in liebevoller Zuwendung sich selbst gegenüber erzeugt das Klima, das aus diesen seelischen Engerlingen sichtbare Schöpfungen macht. Es nützt nichts, sich klagend zu fragen: „Warum gerade ich?“ Sie selber haben diese Eier aus irgendwelchen Gründen in die Erde ihres Lebensplans gelegt. Oft unbewusst, doch nie sind sie sinnlos. Der Mensch ist zur Entwicklung und zum Wachstum hier auf Erden, und die Lebensthemen sind – wie die Maikäfer - kurze Gäste in unserem Bewusstsein. Die Essenz Ihrer Geschichte jedoch, das, was Sie daraus gemacht haben, brütet wie ein Engerling in der Erde, um als neues Thema wieder auf Sie zuzukommen. Klagen Sie also nicht über Ihr Schicksal, sondern lernen Sie es als interessante Aufgabe zu betrachten.
Dieser Artikel ist ein Auszug aus dem Buch "Tierisch gut - Tiere ein Spiegel der Seele" von Regula Meyer
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