Als Rolferin begleite ich meine Klient*innen auf ihrem persönlichen Weg zu müheloserer Aufrichtung und Wohlbefinden.
3100 St. Pölten - Niederösterreich
Der Begriff Rolfing geht zurück auf die Begründerin der Methode Dr. Ida P. Rolf (1896-1979). Als eine der ersten Frauen mit einem Doktortitel in Biochemie zu ihrer Zeit galt sie als Pionierin mit unglaublicher Neugierde und Forschungsdrang. Aufgrund gesundheitlicher Probleme begann auch ihr Interesse für ganzheitliche Körperarbeit und Heilmethoden. Sie beschäftigte sich u.a. intensiv mit Yoga, folglich gelten die Grundprinzipien des Yogas immer noch als Basis für die Entwicklung der Rolfing Methode. Sie erkannte, dass durch Dehnung einzelner Körperteile in Kombination mit Entspannung und Atmung, nicht nur ein wohliges Gefühl im Köper entsteht, sondern dass Arbeit an dem eigenen Körper auch zur geistigen Entwicklung beiträgt. Weiters befasste sie sich mit dem Wissen der Homöopathie sowie der Osteopathie.
Die Grundsätze dieser Heilmethoden, dem Körper "nur" Impulse zu geben, um seine Selbstheilungskräfte zu mobilisieren und zu fördern, imponierten ihr sehr.
So arbeitete sie 25 Jahre in New York im Kreise ihrer Bekannten und Verwandten. Um ihr Wissen in eine Form zu bringen, die zum Einen weitergegeben und gelehrt, und zum Anderen an allen Körpern angewendet werden kann, entstand im Laufe der Zeit die Rolfing Grundserie von 10 Sitzungen.
In den Fünfzigerjahren begann Dr. I. P. Rolf Rolfing zu unterrichten und durch die Zusammenarbeit mit Fritz Perls (dem Begründer der Gestalttherapie) erlang Rolfing einen größeren Bekanntheitsgrad. In den Siebzigerjahren erfuhr die Rolfing Methode großen Aufschwung. In Boulder / Colorado in den USA wurde das Rolf Institut® gegründet, Ida Rolfs Buch über Strukturelle Integration veröffentlicht, und aktive, wissenschaftliche Forschungsarbeit begann.
Durch Rolfing werden unausgeglichene Strukturen des Körpers mit einer speziellen Form der manuellen Technik, die für den Beobachter an tiefe Bindegewebsmassage erinnert, bearbeitet. Es wird die Beziehung der einzelnen Körperteile zueinander und zur Schwerkraft verbessert. Dadurch wird mühelose Aufrichtung und freiere Bewegung möglich.
Rolfing befasst sich demnach mit der Struktur des Körpers. Die geschulte RolferIn macht sich bei der Analyse am Beginn der Sitzung ein Bild über die Körperstruktur der KlientIn. Dazu gehört nicht nur sein äußeres Erscheinungsbild, sondern auch das Zusammenspiel der einzelnen Körpersysteme (wie z.B. dem Bewegungsapparat, des Nerven-, Atmungs- und Fasziensystems etc.). Die Struktur unseres Körpers hängt von vielen Faktoren ab, die sich auch im Laufe des Lebens massiv auf die von aussen sichtbare Form auswirken können. Prägend für unsere Haltung und Bewegung sind nicht nur die Kultur und das soziale Umfeld in dem wir aufwachsen und leben, sondern auch Unfälle, Verletzungen und traumatische Ereignisse. Der Körper stellt einen Spiegel unserer Vergangenheit und Gegenwart dar.
Alltag und Körper
Viele von uns verbringen ihren beruflichen Alltag sitzend vor dem Computer. Dies ist eine große Herausforderung für unseren Körper. Unangepasste Büromöbel, Stress und Unzufriedenheit im Job verleiten den Körper die Schultern nach vorne hängen zu lassen, die Wirbelsäule vermehrt zu beugen und den Nacken zu überstrecken. Die Schulter- und Nackenmuskulatur wird ständig angespannt, da wir versuchen dem Druck der permanent einwirkenden Schwerkraft entgegenzuhalten.
Wirkt die Schwerkraft auf einen aufrechten Körper ein, kann sich dieser durch das physikalische Prinzip Kraft erzeugt Gegenkraft den natürlichen Auftrieb zu Nutze machen. Kurz, man arbeitet mit und nicht gegen die Schwerkraft.
" So viele Therapeuten bekämpfen das Krankheitsmuster, statt das Gesundheitsmuster zu unterstützen. Eines der Dinge, auf die man als RolferIn immer achten muss ist, das die Arbeit nicht darauf ausgerichtet ist, Krankheit zu heilen, sondern die Gesundheit zu aktivieren. Dies ist möglich, wenn man versteht, was das Muster ist, das Strukturbild des gesunden Zustandes. Wenn man die Struktur eines Menschen dazu bringt, mit jenen Muster der Gesundheit zu übereinstimmen, fördert man die Gesundheit." (Dr. I.P. Rolf)
Die RolferIn arbeitet nun nicht symptomorientiert an den verspannten und überanstrengten Nackenmuskeln, sondern ermöglicht dem Körper sich von innen aufzurichten.
Wie funktioniert das?
Mit gezielter Berührung und feinfühligem Druck werden ungünstige Spannungsverhältnisse im Körper gelöst und somit neue Bewegungsmuster geschult. Um die einzelnen Körperabschnitte in sich selbst und zueinander neu zu strukturieren und ins Lot zu bringen, arbeiten RolferInnen an den Faszien. Die Faszien umhüllen die einzelnen Muskeln und Organe und bilden somit ein Netz, mit oberflächlichen und tiefen Schichten, die alle miteinander verbunden sind. Sie übernehmen auch einen Teil der gesunden, notwendigen Spannung um aufrecht Gehen und Stehen zu können. Faszien sind lernfähig, dehnbar und haben ein hohes Mass an Flexibilität.
In der Grundserie von 10 Sitzungen, meist im Abstand von 1 -3 Wochen, liegt der Schwerpunkt jedes Mal in einer anderen Köperregion. Der gesamte Organismus wird demnach systematisch Schicht für Schicht und Abschnitt für Abschnitt durchgearbeitet. Durch die strukturierte Vorgehensweise und den ganzheitlichen Ansatz des Rolfings wird der Körper in die Lage versetzt, seine kompensatorischen Muster zu erkennen und sich neu zu orientieren.
Dieses Aufrechtsein und das neu erlangte innere Gleichgewicht vermeiden in Folge eine Fehlbelastung von Gelenken und die Überlastung unseres Gewebes. Auch wenn nicht symptomorientiert gearbeitet wird, kommt es doch vor, dass über längere Zeit bestehende Schmerzen verschwinden, der Körper beweglicher und die Atmung freier wird.
Da die KlientIn während einer Rolfing Sitzung nicht passives Objekt einer äusseren Behandlung ist, sondern gemeinsam mit der RolferIn aktiv an der Körperarbeit beteiligt ist, verändert sich durch die Arbeit sehr häufig die eigene Körperwahrnehmung. Das Unterscheidungsvermögen für positive und negative Wirkungen auf die Persönlichkeit und den Körper wird gefördert und unterstützt somit die Nachhaltigkeit der Behandlung.
Rolfing ist für alle Altersgruppen geeignet. Insbesonders spricht es jedoch all jene an, die etwas für ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden tun möchten.
• Menschen, die durch ihren Beruf einseitigen Belastungen ihres Bewegungsapparates ausgesetzt sind.
• Menschen, die an ihrer Körperhaltung arbeiten möchten oder sich durch chronische Schmerzen in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt fühlen.
• Menschen, die nach Unfällen, Krankheiten oder anderen traumatischen Erlebnissen zu neuer Lebenskraft und körperlicher Energie finden wollen.
• Für SportlerInnen und Sportbegeisterte, die mehr Effektivität im Training erzielen möchten.
• Für Kinder und Jugendliche, die unter Fehlhaltungen des Körpers und deren Folgen leiden.
Weiterführende Literatur:
Peter Schwind "Alles im Lot" Knaur Verlag
Hans Georg Brecklinghaus "Rolfing. Was es kann, wie es wirkt und wem es hilft." Lebenshaus Verlag.
Der Begriff ROLFING® ist eine eingetragene Dienstleistungsmarke des Rolf Institute of Structural Integration, Boulder/USA.
Autoren: Eva-Maria Danko / Katharina Sonderegger - Zentrum für Rolfing
weitere Infos: www.rolfingphysio.at/
alle Therapeuten Rolfing | Niederösterreich
Als Rolferin begleite ich meine Klient*innen auf ihrem persönlichen Weg zu müheloserer Aufrichtung und Wohlbefinden.
3100 St. Pölten - Niederösterreich
Methoden/Artikel die Sie interessieren könnten