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Krafttier - Hase Artikel

Krafttier - Hase

"Furcht"

In fast ganz Europa lebt einzeln auf Feldern, Wiesen und in lichten Wäldern der bis 70 Zentimeter lange, graubraune Feldhase. Auffallend sind seine langen Ohren (Löffel), die auf ein sehr scharfes Gehör hinweisen. Im Gegensatz zum Kaninchen, mit dem er übrigens nicht verwandt ist, ist der Hase ein Einzelgänger. Er hat keinen festen Wohnsitz, liebt das offene Feld, wo er genug Raum zur Flucht hat. Meist lassen die Hasen Feinde, von denen sie noch nicht entdeckt sind, herankommen und drücken sich in Mulden (Sasen) und Furchen. Ihre Tarnfärbung hat sie schon oft vor dem Entdeckwerden bewahrt.

 

Kommt man ihnen dann doch zu nahe, springen sie auf und flüchten Haken schlagend. Mit ihren langen Hinterbeinen, welche sie weit über den Aufsetzpunkt der Vorderbeine hinausschnellen lassen, erreichen sie Geschwindigkeiten bis über 50 Stundenkilometer. Die Häsin wirft zwei-bis viermal im Jahr zwei bis vier faustgroße Junge, die bereits behaart sind und sehen können. Die jungen Hasen sind Nestflüchter und als Tarnung vor den Feinden haben sie absolut keinen Eigengeruch. Seine Tarnung, seine scharfen Sinne, seine Ängstlichkeit, Geschwindigkeit und Beweglichkeit sind die einzigen Waffen dieses Tieres.

Krafttier Botschaft Hase

Der Hase mahnt Sie, Ihre Sensibilität zwar zu gebrauchen, jedoch der Flucht immer mehr zu entsagen. Furcht ist eine wichtige Komponente in der Entwicklung eines Menschen. Sie schützt vor Unbekanntem, sie drosselt übermäßige Neugierde und schärft die Sinne. Doch das Ziel der Menschheit ist die Furchtlosigkeit. Erlauben Sie Ihrer Angst nicht, Sie zu hetzen und zu jagen. Lassen Sie nicht zu, dass Sie die Beute des Lebens werden, dass Sie ruhe- und rastlos von einer Strategie in die andere flüchten müssen.

Ist Ihnen ein Hase begegnet, sollten Sie sich ernsthaft mit Ihren Ängsten auseinandersetzen. Gehen Sie liebevoll damit um, aber schauen Sie sie an. Kann es sein, dass ein Teil Ihrer Seele zusammengekauert in einer Mulde des Lebens sitzt, gefroren vor Angst und nicht mehr wagt, sich zu rühren? Oder ist es so, dass Sie aufgescheucht von einer Bedrohung, Haken schlagend durch Ihr Leben rasen? Egal wie sich Ihre Furcht äußert, Sie müssen sie erkennen, müssen innehalten und sich dem erschreckten Teil Ihres Selbst zu wenden. Lassen Sie Ihre Gefühle wieder weich und beweglich werden, nutzen Sie all Ihre Sinne, um wahrzunehmen, wovon Sie sich bedroht fühlen, und stellen Sie sich mit der Kraft Ihres Seins dem Leben entgegen.

Seien Sie kein Hase, sondern stehen Sie auf, überwinden Sie die Furcht und nutzen Sie die Sinne, um Bedrohung frühzeitig zu erkennen und ihr sanftmütig auszuweichen. In der Energie der ängstlichen Menschen ist es ähnlich wie beim Feldhasen. Sie haben stets gespitzte Ohren, weit geöffnete Augen mit Rundblick, angespannte Muskeln, damit die Flucht jederzeit möglich ist und einen hoch entwickelten Tastsinn, der jedes kühle Lüftchen wahrnimmt. Können sie sich in diesen Bildern erkennen, dann ist es höchste Zeit einen Ort der Ruhe zu finden, auf den Boden der Tatsache zurückzukommen und auch Ihr Herz der Welt gegenüber wieder zu öffnen. Wenn Sie nicht mehr Opfer sind, werden Sie auch keine Jäger mehr einladen, Sie zu hetzen. Der Mut wird in Ihr Leben zurückkehren und Großmut sowie Toleranz andern gegenüber ist erst dann wieder möglich. Zu beachten ist, dass Angst mit Schüchternheit nichts zu tun hat.

 

Dieser Artikel ist ein Auszug aus dem Buch "Tierisch gut - Tiere ein Spiegel der Seele" von Regula Meyer









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