Lebensräume & Naturkraft
Krafttier - Pfau
"Stolz", "Schönheit"
Aus Indien und Ceylon stammend, wurde der Pfau schon vor viertausend Jahren auf der ganzen Welt zu einem bekannten und viel bewunderten Ziergeflügel. Im Mittelalter galt er als Sinnbild der Eitelkeit, als Schutz gegen den bösen Blick und auch gegen Blitzschlag. In gewissen Religionen galt der prächtige Hahn als Inkarnation einer Gottheit und in den Parkanlagen der europäischen Fürsten- und Königshäuser repräsentierte er den Glanz des jeweiligen Herrschers.
Allerdings wurde er hier auch oft als Leckerbissen an den festlichen Tafeln gereicht. Zu seinem großen Ruhm verhalf dem Pfau das prachtvolle Rad des Hahnes, mit dem er balzend die bescheiden gefärbten Hennen beeindruckt. Der Hahn fächert dabei seine langen, mit bunten Augen besetzten Hinterrückenfedern zu einem großen Rad auf. Über hundert Augen bezirzen so die Angebetete. Die Letztere wählt sehr oft tatsächlich den Hahn mit den meisten Augen als Partner aus.
Das Nest versteckt die Henne geschickt im Gebüsch. Nach Hühnerart führt sie die drei bis fünf Küken aufmerksam und fürsorglich durch das Revier. In Indien werden die Pfauen sehr geschätzt, weil sie die jungen Schlangen fressen und aus ihrem Revier vertreiben. Außerdem warnen sie eindringlich vor Tigern und Leoparden, denen sie oft zum Opfer fallen. Die Rufe des Pfaues sind laut klagend und miauend, und daher ist er in dichter Besiedelung selten anzutreffen.
Krafttier Botschaft Pfau
Der Pfau erinnert Sie an Ihre innere Schönheit. Sind Sie sich bewusst, dass Sie ein göttliches Geschöpf, eine göttliche Erschaffung sind? Ganz in der Mitte Ihres eigenen Seins, in der Tiefe des Punktes in Ihnen, von dem aus Ihre Lebensenergie, Ihr Lebensgeist, Ihr Menschsein durchstrahlt und prägend erfüllt wird, dort, an diesem Punkt, geht das göttliche Sein in das menschliche Sein über. Wie eine Quelle entspringt unser Leben aus dem Sein Gottes und erfüllt zuerst unser Inneres, erschafft unser Fühlen und Denken und formuliert sich schließlich in unserem physischen Sein.
Wie die vielen Augen im Rad des Pfauen-Hahnes die umworbene Henne anstrahlen, blickt das göttliche Sein liebevoll aus allem, was uns erfüllt und umgibt, auf unser Menschsein. Immer wieder befruchtet es uns mit seiner absoluten Schönheit und Gnade. Was der Mensch erschafft, wird in seinem Innersten vom göttlichen Sein gezeugt. Licht und Liebe, Aktiv und Passiv, sind die männliche und die weibliche Schöpferenergie, welche sich zur Zeugung der Wesen vereinen. Licht und Schatten, entsprechend Hahn und Henne sind gleichermaßen wichtig für die Schöpfung. Der Pfau ermahnt Sie, sich dieser inneren Schönheit bewusst zu werden, sich aus diesem Bewusstsein stolz und gerade innerlich aufzurichten und dieses innere göttliche Potential über alle Sinne zum Ausdruck zu bringen.
Lassen Sie diese göttliche Schönheit, das Licht und die Liebe in Ihren Augen erstrahlen, unterlegen Sie damit Ihre Stimme und Ihre Worte. Lassen Sie sie einfließen in Ihre Handlung, in Ihre Bewegung, erfüllen Sie damit Ihre Empfänglichkeit. Alles, was nun aus Ihnen entsteht, ist Kunst und Schönheit. Nur wer zu seiner wahren Göttlichkeit steht und sie in sich in allen Bereichen zulässt, ist in seiner Schaffenskraft, in seiner Ausstrahlung und in seiner Wirksamkeit echt und berührend. So ist der Stolz keine falsche Eitelkeit, sondern eher Ehrwürdigkeit.
Dieser Artikel ist ein Auszug aus dem Buch "Tierisch gut - Tiere ein Spiegel der Seele" von Regula Meyer
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