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Krafttier - Dachs Artikel

Krafttier - Dachs

"Aggression"

Laub- und Mischwälder mit lockerem Boden sowie größere Feldgehölze sind das typische Dachsbiotop. Parkanlagen und Gärten mancher Großstädte bieten ihm ebenfalls Lebensraum. Der Dachs ist ein eigenbrötlerisch, knorrig wirkender Gesell. Tagsüber hält er sich meist ruhend in seiner Behausung auf. Im Gegensatz zum Fuchs ist der Dachs ein reger „Baumeister“. Die Dachsburg besteht aus einem Labyrinth von Gängen und Höhlen, welche auf mehrere Etagen verteilt unter der Erde liegen und ständig erweitert werden.

 


Das herausgegrabene Erdmaterial zieht der Dachs von der „Ausfahrt“ weg, so dass sich eine Rinne vor der Röhre bildet. Die Dachsburg hat meistens mehrere Eingänge und wird von einem festen Familienverband bewohnt. Dachsehen werden wahrscheinlich für die Dauer eines ganzen Lebens geschlossen. Die Familienverbände bestehen ungefähr aus zehn bis zwölf Tieren, welche sehr genaue Territorien abstecken und diese wildentschlossen, lautstark verteidigen. Untereinander leben die Familienmitglieder friedlich. Während der wärmeren Jahreszeit legt er sich ein immenses Fettpolster an, um im Winter davon zu zehren. Dabei ist er nicht ein eigentlicher Winterschläfer. Er behält seine normale Körpertemperatur und ist bei Störungen schnell wach und bereit, sich zu verteidigen. Ebenso erwacht er bei Wärmeeinbrüchen und macht sich sogleich auf Futtersuche. Von den anderen Tieren im Wald wird der Dachs respektvoll gemieden. Ihm eilt sein Ruf, ein angriffslustiger und kämpferischer Gesell zu sein, voraus. Man weicht ihm aus, soweit es möglich ist.

Krafttier Botschaft Dachs

Ist Ihnen ein Dachs über den Weg getrottet, will er Sie mit Ihrer Aggressivität und Angriffslust konfrontieren. Aggressivität ist häufig eine mehr oder weniger unbewusste, zur Gewohnheit gewordene Grundhaltung des Menschen. Meistens rührt sie von Minderwertigkeitsgefühlen her, welche aus überlebensstrategischen Gründen heftig verdrängt werden. Minderwertigkeitsgefühle entstehen wiederum aus früheren Verletzungen, welche sich wie Stacheln ins Unterbewusstsein einhaken.

Die Existenz dieser Verletzungen ist selten wirklich bewusst. Sie wird vielleicht geahnt und gerade deshalb heftig verdrängt. Dieses Verhalten ist zu vergleichen mit dem eines Menschen, der an einer eitrigen Wunde leidet, in der noch ein Holzsplitter steckt. Eine Berührung dieser Wunde ist enorm schmerzhaft. Der Mensch schont die Stelle, ja er versteckt sie sogar teilweise vor Blicken aus lauter Schmerz. Seine Aufmerksamkeit dem Leben gegenüber ist stark geschmälert und mehr und mehr zieht sich der Kranke in sein Bett zurück. Doch will der Verwundete Heilung erfahren, muss er diese Wunde den Blicken und Berührungen preisgeben und dies bis an die Schmerzgrenze ertragen. Ansonsten kann ihn die Wunde mitunter sogar das Leben kosten. Die Botschaft des nachtaktiven Dachses kommt aus der Tiefe des Unterbewusstseins. Sie besagt in etwa: „Hallo Mensch, du bist ernsthaft verwundet, heile dich, gib dich dem Schmerz hin, damit du seine Ursache erkennen kannst.“ Der Dachs ist ein Heiler, er kennt vor allen andern die Heilkräfte der Natur, insbesondere die Wurzeln. Er fordert Sie auf, sich in die Tiefe Ihres menschlichen Daseins zurückzuziehen, die Wurzel des Übels zu finden und sodann - Schmerz hin oder her - entschlossen auszureißen.

Er empfiehlt aber auch, sich sodann wieder aufzubauen, den geschwächten Bereich erneut zu ernähren und zu stärken. Dachskraft ist eine feurige Energie. Sie besagt Durchsetzungsvermögen, Dynamik, Entschlossenheit. Wehren Sie sich, wenn Sie angegriffen werden, wehren Sie sich, wenn Ihre Grenzen überschritten werden. Hören Sie auf damit, ein lieber, netter Mensch zu sein. Sie sind diejenige oder derjenige, die oder der bestimmt, was Sie sind, was Sie tun und für richtig halten. Seien Sie so eigenbrötlerisch wie der Dachs.

Wählen Sie aus, wen Sie mögen können und wen nicht. Nicht jeder muss zu Ihrer Familie gehören, nicht jedem müssen Sie Zugang in Ihr Leben gewähren. Leben Sie mit Ihren von Ihnen gewählten Menschen zusammen und in Ihrem von Ihnen abgestecktem Territorium! Hier sind Sie daheim und hier finden Sie Heilung. Sollten Sie zu den Menschen gehören, denen jeder gutgesinnt ist, denen alle willkommen sind, fordert Sie der Dachs mit seinem Erscheinen auf, die Gewalt, welche Sie sich womöglich damit zufügen, zu erkennen. Kehren Sie tief in Ihre Höhle zurück und prüfen Sie in der Stille für sich alleine, wer von all den vielen Menschen um Sie herum wirklich zu Ihrer „Familie“ gehört, wer eine wirkliche Lebensgemeinschaft mit Ihnen bildet, an wem Sie teilnehmen möchten und wer an Ihnen und Ihrem Leben mit echten menschlichen Interessen teilnimmt.

Vielleicht gehören Sie aber auch zu den Menschen, welche sich zu einem absoluten Einzelgänger entwickelt haben, die ihre Wunden gekonnt verdecken und niemandem zeigen. Diese Menschen können auch nicht mehr unterscheiden, ob jemand die vorhandene Wunde heilen oder ob er ihnen eine neue Wunde zufügen will. Ihnen sagt der Dachs, dass es höchste, allerhöchste Zeit ist, Ihre Wunde jemandem zu zeigen und sie pflegen und heilen zu lassen. Suchen Sie sich einen Menschen aus Ihrem Bau, einen, den Sie gut riechen mögen. Entscheiden Sie sich für jemanden und geben Sie sich dann aber auch wirklich hin. Beißen Sie nicht die helfende Hand. Sie werden wahrscheinlich zuerst noch große Schmerzen erleiden, doch danach können Sie heil werden. Geben Sie sich und Ihrem Leben diese Chance.

 

Dieser Artikel ist ein Auszug aus dem Buch "Tierisch gut - Tiere ein Spiegel der Seele" von Regula Meyer









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