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Tiere übernehmen ungelöste Gefühle Artikel

Tiere im System

Da Haustiere (v.a. Hund und Katze) heute als Familienmitglieder eng mit uns mitten im Familienbund leben, übernehmen sie oft unsere unbewussten Themen und Gefühle. Das kann sich in unerwünschtem Verhalten oder sogar in Krankheit äußern.

 

 





Wundern Sie sich über das Verhalten Ihres Tieres und erkennen Sie möglicherweise eigene Charaktereigenschaften in diesem wieder?

Zu erkennen, dass das - meist unerwünschte - Verhalten des Haustieres oft mit der eigenen Lebenshaltung oder psychischen Verfassung des Menschen zu tun hat, ist der erste Schritt einer Auflösung von systemischer Verstrickung. Die bewusste Fokussierung auf ungelöste Themen (auf Menschenebene), kann dem Tier energetisch vermitteln, dass der Mensch eigenständig für all die Herausforderungen in seinem Leben verantwortlich ist. Mittlerweile gibt es einige Methoden, um das Zusammenleben zwischen Mensch und Tier in dieser Hinsicht zu unterstützen. Tierkommunikation, systemische Aufstellungsarbeit und Spiegelarbeit haben sich bisher als erfolgversprechendsten Techniken bewährt.

Verstrickung macht sich unter anderem auch durch Krankheit sichtbar.

In den Berichten der Tierärztin Irmgard Baumgartner (Buchtipp: Das Tier als Spiegel der menschlichen Seele) erklärt sie anhand von vielen Beispielen, dass körperliche Symptome beim Tier erscheinen können, wenn dieses den Menschen in einer Krise miterlebt - unter anderem das Beispiel von einem Kater, der mit starkem Erbrechen und Gewichtsverlust auf die emotionale Unausgeglichenheit seiner Bezugsperson, die durch extremen Stress in der Arbeit hervorgerufen wurde, reagierte (Dahlke/Baumgartner 2016: 132f)
Um die Verstrickung zwischen Menschen und Tier zu lösen, ist die Mitarbeit der Menschen in jedem Fall notwendig. Damit ist zuerst eine Bewusstwerdung über die eigenen ungelösten Themen und in Folge die Absicht diese selbstreflexiv zu integrieren gemeint. Dies kann das Tier aus der Position "helfen zu wollen" - im Sinne von "Übernehmen"/auf sich nehmen - entlassen. Haustiere ist das Wohl ihrer Menschen oft wichtiger als ihr eigenes - diese bedingungslose Liebe lässt sie eine Position einnehmen, die jedoch nicht nachhaltig hilfreich ist. Sie übernehmen unangenehme Gefühle der Menschen, um ihnen diese abzunehmen, wobei dies die Lebenssituation der Menschen meist zusätzlich belastet. Erst wenn Menschen ihre herausfordernden Lebenssituationen aktiv bewusst bearbeiten, d.h. ihre Position im System - mit all ihren Belastungen in voller Verantwortung annehmen - kann die Beziehung zu den Haustieren frei und unbelastet in Harmonie gelebt werden.

Haustiere als Chance und Helfer

Im Idealfall führt der "Spiegel des Tieres" also zu einer bereichernden Einsicht und das Zitat von Christian Morgenstern: "Ganze Weltalter von Liebe werden notwendig sein, um den Tieren ihre Dienste und Verdienste an uns zu vergelten" erklärt sich von selbst. Das "Fehlverhalten" oder die Krankheit eines Tieres wird in diesem Zusammenhang eine Möglichkeit zur Selbsterkenntnis.
Wirkt das Verhalten eines Ihrer Haustiere also im ersten Moment einfach nur störend oder unangenehm, wer weiß, möglicherweise birgt dieses einen Schatz, der sie beide miteinander wachsen lässt.

 

Autorin: Dr.phil. Stefanie Haller
Lebt und arbeitet in Wien als Tierkommunikatorin seit 2010; in ihrer langjährigen Praxis ist sie auf systemische Verstrickungen zwischen Mensch und Tier spezialisiert

weitere Infos: https://www.tierbewusstsein.at 

 

weiterführende Literatur:

Nowak, Maike Maja. Der Hund als Spiegel des Menschen: Behutsame Wege zur Traumaheilung; Mosaik Verlag, 2023.

Dahlke, Rüdiger/Baumgartner Irmgard. Das Tier als Spiegel der menschlichen Seele; Goldmann-Verlag, 2016.

 





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