Beziehungsthemen und Partnerschaft

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Wenn Hingabe deine Programme neu schreibt Artikel

Hardware Mensch
Software Sexualkraft

...und was die Katze dazu sagt...










KI

Zwei Buchstaben, die derzeit um die Welt schreien und alles bisher Gewesene auf den Kopf stellen. Eine neue Ära bricht an, in der die Menschheit aufgefordert ist, sich bewusst zu machen, wie künstliche Intelligenz funktioniert – und was sie mit dem zu tun hat, was wir selbst sind: Wesen voller KI.
KI bedeutete für mich schon immer: Körper-Intelligenz. Und das ist es, was ich als eine unglaubliche Schönheit in mir erleben darf – wie menschliche KI wirkt.

Schönheit, die man mit schwarzem Humor betrachten sollte.
Mein Körper fordert mich durch seine autonome Intelligenz immer wieder heraus und ruft mich dazu auf, in meine Kraft zu gehen – um mich zu befreien aus dem, was ich mir aufgebaut habe: dem Gefängnis meiner Programme.

...und ich weiß – in der einen oder anderen Gefängniszelle saßen auch wir schon nebeneinander. Haben uns gefragt, wie wir hierhergekommen sind. Und dir oder mir ist es vielleicht wieder gelungen auszubrechen – oder auch nicht. Wer weiß am Ende schon mit Gewissheit, ob das Gefängnis wirklich verlassen wurde, oder ob es nur wartet, dass du freiwillig wieder hineinkriechst, voller Ohnmacht.

Heute gebe ich der Ohnmacht keine Chance, anzuklopfen, um mich wegzuholen von dem Ort, an dem ich liege.
Verklebtes Haar, feuchte Haut, der Körper pulsiert – und ich beobachte fasziniert, wie sich innerlich die Software neu ordnet.
Tränen laufen mir übers Gesicht, und plötzlich beginnt mein Körper zu beben, zu vibrieren, um sich wieder zu beruhigen. Noch mehr Tränen suchen ihren Weg. Das alles geschieht wie von selbst – in einer inneren Stimmung von Demut.
Mein Partner liegt neben mir, ist da. Ab und zu legt er seine Hand auf meinen Körper. Alles darf geschehen. Wir beobachten. Nur so.
Wie oft wir diesen Ausbruch meines Körpers bereits erlebt haben, kann ich nicht sagen.
Es ist wie ein Schauspiel, das sich immer wieder auf skurrile Weise zeigt.
Nicht, dass ich es darauf anlege, zu hyperventilieren, zu weinen oder innerlich wegzukippen. Es überrascht mich, zieht durch mich hindurch – weil wir uns entschlossen haben, es geschehen zu lassen.

Es ist Jahrzehnte her, dass ich beschlossen habe, meine Sexualität vom Herzen zu trennen.
Ich habe meine eigene Software geschrieben, indem ich mich eingelassen habe auf ein Spiel, das sich „Normalität“ nennt – und das eine Falle für die Weiblichkeit ist.
In einer Zeit, in der wenige Männer spüren, welchen Raum sie einer Frau schenken können – und in der kaum ein Weib wagt, die magische Macht ihrer Natur zu leben, weil sie bereits am Versuch, ein erotisches Wesen zu sein, scheitert und als „billig“, „unverschämt“ oder „provokant“ abgestempelt wird – ist es leichter, normal zu sein.
Fast jeder Mensch lässt sich darauf ein, baut sich ein Leben in Partnerschaft auf und beginnt, dem anderen das zu geben, was er glaubt geben zu müssen, damit am Ende irgendwie beide glücklich sind. Oder man beginnt, den anderen unbewusst zu modellieren – in der Hoffnung, am Ende den Menschen zu erhalten, den man zu brauchen glaubt.

Ich habe jahrelang zu der Sorte Mensch gehört, die endlos versucht hat, einem Bild zu entsprechen, das ich nicht sein konnte.

So habe ich gelernt, meinen Körper dem hinzugeben, was erwartet wurde.
Die Psyche ist genial. Sie blendet den Schmerz aus und geht mithilfe von Schutzmechanismen durch jede Situation hindurch.
Der Körper ist genial. Er tut dasselbe.
Er baut sich eine Strategie auf, die es dem wahren Wesen ermöglicht, zu überleben.
Meine Strategie war die Trennung vom Herzen – und der Versuch, den Schmerz auszublenden, den ich empfand, wenn ich mich in der Sexualität verbunden habe.

Durch viele Begleitungen und Gespräche mit Frauen bin ich zu einer ernüchternden Erkenntnis gekommen:
Viele Frauen erleben es nicht viel anders.
Das Wissen um den weiblichen Körper – wie er sich in der Sexualität öffnen kann und dadurch auch der des Mannes – ist fast verschwunden.
Das Problem liegt in der Software: Sie müsste bei unglaublich vielen Menschen neu geschrieben werden.
Unser Erfahrungsspeicher – auch über Generationen – ist geprägt von Bildern, die nichts mit dem zu tun haben, wozu wir wirklich geboren sind.

Wir sind von Grund auf magische Wesen voller Sexualkraft.
Du bist durch Sexualität geboren.
Sie ist die Kraft, die dich durchströmt, um dich zu verändern.
Sexualenergie ist Schöpferkraft. Ausdruck deiner selbst.
Sie öffnet dein Potenzial, dich kreativ und lebendig zu leben.

Immer schon habe ich die Macht dieser Kraft im Menschen wahrgenommen – und beobachtet, was geschieht, wenn sie unterdrückt wird.
Und dann habe ich einen ziemlich verrückten Entschluss gefasst.
Ich erkannte: Alles in meinem Körper war bereits fehlprogrammiert. Die KI verschoben.
Mein Verstand hatte die Wahrheit der Körperintelligenz längst überschrieben – und wusste nicht mehr, was wirkliche Sexualität bedeutet, geschweige denn, wer ich selbst war.
Und gleichzeitig spürte ich: Es gibt da ein tieferes Wissen.

Das klingt vielleicht abstrakt oder schizophren. Doch es war so.
Ich wusste: Ich hatte einen „System Error“. Und ich wusste, wo er lag. Ich wusste, wie er behoben werden konnte – und das Verrückteste: wie sich ursprüngliche Sexualität wirklich anfühlt.
Für die ich gemacht bin. So wie jedes Weib dafür gemacht ist.

Zu diesem Zeitpunkt hatte ich längst aufgegeben, jemanden zu finden, der mich darin je verstehen könnte.
Vor allem, weil ich kaum mehr Worte hatte für das, was ich erlebt hatte – und warum ich diese Programme loswerden wollte.
Es ging nicht mehr nur um (m)eine persönliche Geschichte.

In mir ist die Intention erwachsen, die Würde der Frauen, der Männer – die Würde der Menschen – zu reinigen.

Die Software eines Menschen lässt sich verändern.
Es ist fast leicht.
Alles, was wir jemals wahrnehmen, wird im Körper gespeichert – alles.
Situationen, in denen wir uns verspannen, zieht die Muskulatur zusammen. Sie hält die Erinnerung fest, damit die Körperintelligenz sie zum passenden Zeitpunkt abrufen kann.
Und alles, was du tun musst, um das Programm zu verändern, ist: in die Erinnerung zurückkehren – und dich entspannen.

Es ist fast leicht...

Und doch braucht es etwas Wesentliches.
Wenn es um die Software Sexualenergie geht, braucht es zumindest einen Menschen, der dir in der Sexualität neutral begegnet.
Neutral meint nicht lieblos.
Es meint: jemanden, der fähig ist, dir ohne Bedürftigkeit zu begegnen.
Der dir das schenken kann, was Entspannung ermöglicht: wertfreie Präsenz, liebevolles Umarmen dessen, was ist.
Woher nehmen – und nicht stehlen?

Das Leben hatte andere Pläne.
Und so kam – genau zu diesem Zeitpunkt – ein Mensch in mein Leben, der unterschiedlicher zu mir nicht hätte sein können.
Und doch betrachteten wir viele Dinge auf ähnliche Weise.
Ein ITler, der von Programmen, Hardware, Software, Speichern und anderem Kram etwas verstehen musste – bei einer wie mir.
Umprogrammierung – das würde er doch verstehen, dachte ich.

In all meiner Verrücktheit, und dem, was ich in ihm spürte, erzählte ich ihm von meiner verletzten Sexualität, meinen Programmen – und wie überzeugt ich war, dass es nicht viel brauchte, um mich neu zu leben.
Es brauchte nur einen Mann, der mir den Raum der Entspannung schenken konnte.
Und ich glaubte, er könnte es sein.

„Okay.“
Das war seine charmante Zusage – in ein Projekt, das wir beide völlig unterschätzt haben.
Und lieben gelernt.
Das Projekt Hingabe.

In jeder Sekunde der Verbundenheit präsent zu sein, den Moment bewusst zu spüren, wahrzunehmen, wie es uns geht.
Dem Atem Raum geben. Entspannung zulassen.
Das Bild loslassen, wie es sein sollte.
Und so löst sich Stück für Stück alles von mir, was ich nicht bin – niemals war.

Der Weg in die Befreiung führt mitten durch den Schmerz – wenn du den Mut hast, der Ohnmacht zu begegnen.
Sich bewusst dafür zu entscheiden, braucht Mut – und die Freiheit, sich Zeit zu nehmen.
Da zu sein. Sich zu zeigen, mit allem. Mit all der Verletzlichkeit.
Zu wissen: Du kannst alles verlieren – und hast dadurch schon alles gewonnen.

...und so liegen wir, spüren Herzschlag und Haut.
Begegnen uns Millimeter für Millimeter – und dadurch uns selbst.
Ein neuer Moment der Hingabe liegt zwischen uns.
Und wir enthüllen unser Herz im Tempo einer Schnecke – um keinen Augenblick zu versäumen.

Körperintelligenz ist das, was du erschaffst, wenn du dich entfaltest – und die Vielfalt dessen, was sein darf, erlebst.
KI orientiert sich an deinen Entscheidungen und Erfahrungen.
Am Ende bist du es, der die Macht darüber hat, wie du lebst – durch deine Software und deine Körperintelligenz.

Was die Katze dazu sagt?
Sie liebt unser Projekt Hingabe.
Und die Energie, welche uns umgibt – in dem Raum, in dem alles sein darf. Auch die Katze.

Es geht nicht nur um deine Sexualität.
Veränderung beginnt in dem Moment, in dem du dir selbst neu begegnest – auf jeder Ebene.
Widerstand zeigt dir, wo es hingeht – am Weg zu dir.


Kehre zurück in dein L(i)eben durch die Kraft der Sinnlichkeit
Gemeinsam wachsen: Kommunikation & Sexualität in der Partnerschaft
https://begegnungsschule.at/kalender-retreat-gemeinsam-wachsen-kommunikation-und-sexualitaet-in-der-partnerschaft-september-xxv-seminarhof-schleglberg-holzhaeuseln/

 

Autorin: Martina Shania Frey ist erfahrene Begleiterin für Persönlichkeitsentwicklung, Ayurveda- und Yogalehrerin in Oberösterreich.

1975 wurde sie in eine Familie voller Zerrissenheit geboren, durfte viele Erfahrungen sammeln, wie Menschen im Bereich der Würde eines jeden aneinander vorbeigehen und hat begonnen sich mit "Menschwerdung" auseinanderzusetzen. Aus all dem entstand ein Ort, an dem Menschen sich und anderen liebevoll begegnen können: Die Schule der Begegnung. yogaschule-ayurvedayoga.at 

 









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