Lebensräume & Naturkraft

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Erde, Klima, Wald und Meer
DES MENSCHEN GLÜCK & DIE RESSOURCEN

 

 

Der folgende Text ist der Beginn eines Buchmanuskripts von 2009.

2007 erschien das Buch DIE KLIMA-REVOLUTION von Rudi Anschober und Petra Ramsauer über den  Klimawandel. Es inspirierte mich, etwas über die Naturzerstörung und Erderhitzung zu schreiben. In diesem Text betrachte ich das Thema aus  der Sicht der chinesischen Naturphilosophie – der Lehre der Fünf Elemente.

 

Mit Absicht habe ich die Zahlen nicht geändert und den Text nicht aktualisiert. Er zeigt die Zahlen und Klimaziele von 2009. Es ist beschämend zu sehen, wie wenig seither passiert ist, um einen anderen ökologischeren  und weniger konsumkapitalistischen Lebensstil zu führen. Es ist nicht alleine damit getan, Hunderttausende Windräder und Photovoltaik-Anlagen zu bauen. Es geht um unseren maßlosen Hunger an Energie, der von Jahr zu Jahr schlimmer wird. Noch nie wurden soviele Gigatonnen CO2 vom Menschen in den Himmel  geblasen wie 2022. Covid brachte nur ein ganz kurzes Aufatmen der geschunden Natur.

 

Rudi Anschober war in Österreich grüner Gesundheitsminister 2020 während dem ersten Jahr der Pandemie. Sein Buch DIE KLIMA-REVOLUTION nach wie vor aktuell. Es wäre leicht gewesen, seine Popularität als Gesundheitsminister zu nutzen, um Hunderttausende Leser für sein Buch und damit das Thema Klimawandel zu interessieren. Warum hat er das nicht getan ? Welch vergeudete Gelegenheit – und wieviel Zeit haben wir ?

Wie wichtig ist den Grünen heute noch Ökologie ?

 

 
VORWORT

Die Meere und Regenwälder enthalten in ihrem Artenreichtum das Wissen von der Evolution des Lebens seit etwa 3,5 Milliarden Jahren. Es ist typisch  menschliche Hybris zu glauben, wir hätten schon alles über das Netzwerk des Lebens, über Gaia oder Mutter Erde verstanden – und jetzt können wir es uns in unserer großartigen Zivilisation leisten, alle Wälder dieser Erde durch Soja- und Palmölplantagen und Weideflächen für Macdonalds zu ersetzen.

Allein am Tempo der Verschwinden der letzten Regenwälder dieses Planeten und an der Erwärmung der Meere merken wir, wie unumkehrbar die Vernichtung der Naturräume auf dieser Erde ist.

Als Nordafrika noch fruchtbares waldreiches Land war, haben die Ägypter den Nahen Osten abgeholzt, um genug Holz für den Bau der Pyramiden zu haben.

Die riesigen Steinblöcke wurden über riesige Entfernungen über Zedern aus dem Libanon und andere Baumstämme gerollt, und um diese Blöcke aufeinanderzuschichten, brauchte man Holzgerüste, die größer waren, als die Pyramiden selbst.

Später war Nordafrika die Kornkammer Roms.

Zur Zeit der Völkerwanderung gab es gewaltige Brände, in denen sich viele fruchtbare Gebiete in Libyen, Algerien, Ägypten, Sudan, Mali und Tschad in Wüste verwandelten, die sie bis heute geblieben ist, sich sogar Jahr für Jahr nach Süden ausdehnt.

 

Der Balkan war vor 5000 Jahren ein Urwald aus Buchen, Pinien und Föhren.

Zuerst kamen die Römer, dann die Venezianer. Beide holzten erst die Inseln ab und dann das Festland – Holz für ihre Galeeren, Holz für Venedig. Schließlich kamen die osmanischen Reiter und brandschatzten einige Jahrhunderte lang  alle Gegenden, in denen es Widerstand gab. Das Velebit Gebirge und Inseln wie Zirje oder die Kornaten haben sich nie davon erholt. Heute ist das dominierende Landschaftsbild des Balkan grauer Karst.

 

Nur ein paar Beispiele unter vielen.

Das Anthropozän ist in seiner Vernichtungswut von Lebewesen unübertroffen – Seit 1970 stirbt jede Viertelstunde eine andere Tierart aus.

Seit 1970 sind in Südamerika ertwa 87 % der Tierarten ausgestorben.

 

 

 Kapitel I          ZYKLEN DES WACHSTUMS

                  

1.1     Ein klares Ziel der Reduktion

Auf der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen in Kopenhagen im Dezember 2009, die für die Staatengemeinschaft zu keinerlei bindenden Verpflichtungen, den CO2-Ausstoß zu reduzieren, führte, bestand zumindest allgemeine Einigkeit darüber, dass die Menschheit durch den Verbrauch fossiler Brennstoffe und die dadurch ermöglichte globale Konsumgesellschaft die Erderwärmung bewirkt. Das Ergebnis der Konferenz war immerhin ein vages Bekenntnis, die Erderwärmung auf 2° zu begrenzen. Bei all den schlecht wägbaren Faktoren, die zur  Erderwärmung beitragen, ist das zwar ein nicht wirklich kalkulierbarer Begriff, dennoch aber ein Bekenntnis der Weltgemeinschaft, dass man durch einschneidende Maßnahmen handeln müsse – wenn natürlich auch noch nicht ausgehandelt ist, welche Staaten sich zu wie viel Reduktion von Treibhausgas-Emissionen verpflichten müssen, welche  Entwicklungsländer wie viel Entlastungs- und Ausgleichszahlungen von den reichen Industriestaaten bekommen und welche Länder überhaupt Entwicklungsländer sind.

Die mittlerweile ziemlich einhellige Meinung der Klimaexperten ist jedenfalls, dass die Industriestaaten ihren CO2-Ausstoß bis 2020 um 25-40 % unter jenen von 1990 drücken müssen, um einen globalen Temperaturanstieg um mehr als 2° zu verhindern.

Zehn Jahre sind eine sehr geringe Zeit für eine derart gewaltige Umstellung unserer Energieverbrauchs – und das bedeutet unserer Konsumgewohnheiten! Denn in unserer Gesellschaft wird von den meisten alles konsumiert, was man sich irgendwie leisten kann, und Werbeindustrie und Medien schüren nach Kräften das Anwachsen der Konsumbedürfnisse in alle Richtungen: Autos, Wohnen, Essen, Mode, Reisen !

 

Bei den vorgeschlagenen politischen und wirtschaftlichen Maßnahmen, die die Emission von Treibhausgasen verringern sollen, wurden bisher in erster Linie Vorschläge gebracht, die unser konsumkapitalistisches System in seiner Struktur nicht antasten. Bisher wurden vor allem Ideen favorisiert, die wiederum neues Wirtschaftswachstum in Aussicht stellen, die eine neue grüne Industrie schaffen – Windkraftwerke bauen, die Häuser besser dämmen und isolieren, Photovoltaik-Anlagen errichten, die Sahara mit riesigen Flächen von Solarzellen für den europäischen Stromverbrauch ausstatten, Autos mit Hybridmotoren oder reinem Elektroantrieb konstruieren und produzieren. Es geht wiederum nur um Konstruieren und Produzieren – und es wird zu wenig darüber nachgedacht, wie die Menschen glücklich und zufrieden leben können, wenn weniger konstruiert und produziert wird.

Die grundsätzliche Fehlkonstruktion unseres Wirtschaftssystems ist, dass alles nur funktioniert, wenn es Wirtschaftswachstum gibt, und dass jedes geringere Wachstum oder gar eine kleine Schrumpfung schon eine Katastrophe bedeutet.

 

 

1.2  Fünf Kräfte

In der Natur gibt es im Jahreszyklus die Phasen von Wachstum und Blüte – das sind Frühling und Sommer – und die Phasen von Rückzug und Ruhe – das sind Herbst und Winter. In der Wirtschaftssprache heißen Rückzug und Ruhe aber Rezession und Stagnation - und das sind Worte, die Krise und Verlust anzeigen!

Seit der wohlhabende Teil der Menschheit genug Öl und Gas hat, um zu heizen, und dadurch die Winter im Inneren der Häuser in angenehm gemäßigt sommerlichen Temperatur verbringen kann, und genug Strom hat, um die Dunkelheit der Nächte und des Winters zu erhellen, hat sie den Kontakt zu den Jahreszeiten und damit zu den natürlichen Rhythmen des Lebens verloren. In der chinesischen Lehre der Fünf Kräfte oder Elemente gibt es vier Gesetzmäßigkeiten oder Zyklen,  die das Zusammenwirken der Elementarkräfte sowohl im Individuum als auch in der Gesellschaft regeln.

Nach der Beschreibung der einzelnen Elemente, die die alten Chinesen als universell wirkende Kräfte und nicht als materielles Substrat verstanden,  will ich zwei der Zyklen hier erläutern.

 

 

1.2.1  Das Meer, das Wasser, der Winter und der Tod

Das Meer ist der Urgrund des Lebens. Das Meer ist der Anfang der Millionen Arten von Lebewesen, die je die Erde bewohnten. Es ist der Urgrund unseres Körpers wie unserer Seele. Der flüssige Teil unseres Blutes hat die mineralische Zusammensetzung des Meerwassers. Wenn man die roten und weißen Blutkörperchen sowie die Blutplättchen abfiltert, fließt Meerwasser in unseren Arterien und Venen. Diese Tatsache hat mich immer erstaunt und fasziniert.

Das Meer ist der Urgrund unserer Seele. Unsere Urnatur ist Schweben und Schwanken, mit der Strömung Schwimmen und sich Treiben Lassen. Stellen Sie sich vor, Sie sind Plankton oder ein Fisch in einem Korallenriff. Sie schweben oder schwimmen bei Tag und bei Nacht. Sie lassen sich von der Strömung treiben. Ab und zu knabbern Sie an einer Koralle. Als Raubfisch verschlingen Sie einen kleineren Fisch. Das nimmt meist nicht viel Zeit in Anspruch; gejagt wird vor allem in der Dämmerung. Den Rest der Zeit verbringen Sie mit  Schwimmen, Treiben, den Bewegungen und Tönen der anderen Fische Lauschen..

Das Meer ist der Urgrund unserer Träume und Visionen. Die Fische und Korallen sind unsere Träume. Wir haben das Meer weitgehend leergefischt:

wir haben in unserer Gier neunzig Prozent der Fische aus dem Meer geholt.

Wir sind eine zynische Kultur und Zivilisation, in der Träume und Visionen kaum etwas gelten. Man sagt zu jemandem: du bist ein Träumer! Das bedeutet, er ist nicht viel wert und geht am Leben vorbei. Dem Träumer droht das Schicksal, am richtigen Leben mit Karriereplan, Bausparvertrag, Hypotheken, SUVs mit Differentialgetriebe und dem neuesten Smartphone vorbei zu gehen.

In den kleinen Kulturen am Rande unserer großen Zivilisation, bei Indiostämmen, die noch im Resturwald Südamerikas leben, oder bei einigen Bewohnern des Polarkreises Russlands gilt der Schamane noch etwas. Er weiß um das Reich der Träume und um die Zwischenwelten Bescheid. Wenn Sie tief tauchen, sehen Sie nicht mehr klar, aber Sie sind im Gefühl ganz tief bei sich zuhause – Sie sind im Reich der Träume.

 

In der chinesischen Lehre der Fünf Kräfte ist die Jahreszeit des Wassers der Winter, die Zeit der kurzen Tage und der langen Nächte. Die Zeit, wenn das Land unter einer Schneedecke liegt und die Sonne nicht wärmt. Die Zeit, in der sich das Leben in die Unterwelt zurückgezogen hat und die Lebenskräfte in den Samen schlummern. Der Winter ist die Zeit zwischen Tod und Wiedergeburt.

Unsere Kultur hat für die Phasen von Rückzug und Ruhe nicht viel übrig, denn da wird nicht konsumiert.  Also spiegelt es unsere Einstellung wieder, daß die Schneedecke Jahr für Jahr weniger wird, in manchen Gegenden schon ganz verschwunden ist. Da die Tourismusindustrie aber doch mit nostalgischer Schneeromantik Geld verdienen kann, produzieren wir eben Kunstschnee – eine von Aktivitäten strotzende Schein-Ruhe in einem Schein-Winter.

 

Das Wasser wurde das alte Yin genannt, das kalte Dunkel. Die ihm zugeordneten Grundgefühle sind  Loslassen, sich Hingeben, mit einem anderen Verschmelzen; Staunen und Ehrfurcht vor dem Leben; Furcht und Angst, existenzielle Angst ums Überleben; und schließlich sich Ergeben in den Tod. Der Tod ist die Geburt des Friedens. Der Tod ist die Geburt der  absoluten Ruhe. Sehen Sie einem Toten lange ins Gesicht – nichts, wo er noch hin will, nichts, was er noch braucht.

Die Himmelsrichtung des Wassers ist der Norden, seine Farbe Schwarz, seine Zeit die Nacht. Seine Organe sind Nieren und Blase, sein Gewebe die Knochen und das Mark. Das Wesen des Wassers ist das Sinken nach unten, seine Kraft ist vertikal abwärts gerichtet zum Mittelpunkt der Erde.

Während die Kraft des Feuers nach oben, in den Himmel weist, zieht das

Wasser uns in die Tiefe. Es wirkt auf den physischen Körper als Gravitationskraft und führt die Seele und das Leben zu ihrem Ursprung zurück, zu einer tiefen Besinnung, zum wesentlichen Kern. Der Fluss nimmt den Bach auf und führt ihn zurück zum Meer. Das Wesen des Wassers zeigt sich im Bild des Samenkorns, in dem, zusammengedrängt auf engem Raum, das Potenzial für einen großen Baum, für eine fein verästelte Entwicklung liegt. Das Samenkorn ist die Essenz und Mutter des Baumes.

 

(Die Lehre der 5 Elemente ist Thema des Buches DAS HEILENDE TAO von Dr. Achim Eckert)
Sie können es hier direkt bestellen: 



Dieser Text wurde von unserer Lebe-Bewusst-Partner Dr. Achim Eckert zur Verfügung gestellt

weitere Infos auf der Lebe Bewusst Profilseite Dr. Achim Eckert
oder direkt auf der Webseite http://www.taotraining.at/ 
Das Buch DAS HEILENDE TAO kann ebenso auf der Webseite bestellt werden!





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